Frisch gebacken!

Mein eigenes Taiji T-Shirt! Diese Idee habe ich diesen Sommer verwirklicht. Das Design war schnell gefunden: mein Space2be-Männdle, das für ‚Freude und Wandel’ steht. Im Internet habe ich mich dann über die verschiedenen Druckverfahren sachkundig gemacht und ziemlich bald mal festgestellt, dass es am einfachsten, schnellsten und auch am günstigsten wäre, die T-Shirts schon fertig bedruckt mir nach Hause zuschicken zu lassen. Doch was hätte ich dabei erlebt und gelernt? Wahrscheinlich nicht besonders viel. Also habe ich mich für die anspruchsvollere Do-it-yourself Variante entschieden und meinen Junior gleich mit ins Abenteuer gezogen 🙂 So konnten wir gemeinsam wieder mal was ganz Neues ausprobieren und mit grosser Neugier, viel Sorgfalt und Geduld Schritt für Schritt alles durchgehen, bis das fertige T-Shirt wortwörtlich gebacken war!

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Zuerst habe ich uns richtig schöne, blaue T-Shirts aus Bio-Baumwolle besorgt, wobei mir auch faire Herstellungsbedingungen wichtig waren. Danach habe ich uns ein Siebdruckset mit allen wesentlichen Materialien bestellt. Und dann ging’s auch schon bald mal los mit der praktischen Arbeit. Als erstes mussten wir einen Belichtungsfilm erstellen, d.h., das Druckmotiv lichtdicht auf eine Folie drucken. Danach galt es das Drucksieb vorzubereiten. Das war spannend! Da wir mit lichtempfindlicher Fotoemulsion arbeiteten, haben wir unser Wohnzimmer und auch das Badezimmer in eine Dunkelkammer umgewandelt. Gearbeitet haben wir unter Gelblicht, das frei von UV-Strahlen war. Nach der Beschichtung des Siebes mit der Fotoemulsion musste diese über Nacht trocken und am frühen Morgen ging’s dann weiter. Der Belichtungsfilm kam auf’s Sieb und wurde während einigen Minuten mit einem 400 Watt Scheinwerfer ziemlich stark belichtet. Danach ging’s im abgedunkelten Badezimmer weiter. Die unbelichteten Stellen wurden dann mit dem Duschkopf ausgewaschen – und fertig war die Druckschablone! Bis dahin lief alles ganz gut.

T-Shirt-Projekt

Beim Drucken hatten wir dann aber doch noch einige Patzer … sprich, ganz viele spannende Lernerfahrungen! 🙂 So viele Aspekte kamen da zusammen, die dann alle gemeinsam das Druckergebnis prägten: Wieviel Farbe kommt auf’s Sieb? Welche Konsistenz soll die Farbe haben? In welche Richtung wird gerackelt? Wie oft soll gerackelt werden? Wieviel Druck ist über den Farbrackel auf das Sieb anzuwenden? In welchem Winkel ist der Rackel zu führen? Was wenn es Farbunterläufe gibt? Was wenn das T-Shirt verrutscht? Ups, farbige Fingerabdrücke auf dem T-Shirt! Schnell Hände und T-Shirt waschen gehen. Ou Mann, in der Zwischenzeit ist aber die Farbe im Sieb eingetrockent! Also nochmals das Sieb auswaschen und von vorne beginnen … Das alles hat mich doch auch sehr an die Lernprozesse im Taiji erinnert, wo ebenfalls ganz viele Komponenten zusammenkommen, die dann zur entspannten, zug- und druckstabilen Körperausrichtung und zu einem stimmigen Bewegungsfluss beitragen. Ein ganz wichtiger und grundlegender Faktor, der aus meiner Sicht wesentlich zum Gelingen beiträgt, ist das präsente Drannbleiben, das Hinterfragen, Ausprobieren, Hineinspüren, Wiederholen, Überprüfen … einfach halt eben Drannbleiben und es wirklich wissen wollen, neugierig sein, und ganz wichtig: sich das Wissen aus eigenen Lernerfahrungen aneignen. Klar ist es in jedem Fall ratsam, vorgängig mal die Gebrauchsanweisung zu lesen und sich vielleicht auch ein paar Tutorials zum Siebdruck auf Youtube anzuschauen. Aber das alleine macht noch keinen T-Shirt Druck. Diesen muss man selber machen und das ist auch gut so. Dann ist’s auch was Eigenes … und das darf es meiner Meinung nach auch sein – sowohl beim T-Shirt Drucken, als auch beim vertiefenden Üben von Taiji… Ja, und nach dem Druck haben wir dann die T-Shirts für einige Minuten in den vorgeheizten Ofen geschoben, um die Farbe waschfest auf’s Gewebe zu fixieren. Da wir mit wasserbasierter Siebdruckfarbe gearbeitet haben, ist uns das nur mässig gut gelungen. Diese Farbe ist haut- und umweltfreundlich und so stoffecht mit dem T-Shirt verbunden, dass wenn das T-Shirt gedehnt wird, sich die Farbe eben mitdehnt. Dabei kommt es dann zu feinen Rissen im Druck. Für einen unverwüstlichen Siebdruck von weisser Farbe auf dunkelm Hintergrund wäre Plastisolfarbe wohl die richtige Wahl gewesen, aber für meinen Geschmack hat die gar zu viel kanzerogene Chemie drinn … da ist mir ein etwas luftigeres Weiss, welches das schöne Königsblau durchschimmern lässt eindeutig lieber! „Optimum statt Maximum“ … gilt natürlich nur für’s T-Shirt Drucken 😉

Wer will, kann sich bei mir gerne so ein originales „Space2be“ T-Shirt bestellen. Untenstehend sind alle Infos aufgeführt.

Space2be Taiji T-shirt

Material: 100%  Bio-Baumwolle aus Fairtrade Produktion
Farbe: hautfreundliche und naturverträgliche Siebdruckfarbe
Druck: von Hand gedruckt im Siebdruckverfahren
Grössen: erhältlich in S, M, L, XL (nur so lange Vorrat)
Preis: CHF 30.- pro T-Shirt (zzgl. Versandkosten CHF 5.-)
Bestellung: via Email an info(at)space2be.ch

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