Letztes Wochenende habe ich zwei wunderschöne, naturverbundene Tage im Jurtendorf in Luthernbad erlebt. In einer kleinen Gruppe habe ich dort vertiefende Grundlagenübungen mit dem Taiji Kurzstock vermittelt. Passend zu den gehaltvollen Taiji Übung war auch die Umgebung des Napfgebietes voller inspirierender Sinneseindrücke! Ganz abseits von jeglichem Verkehrslärm war es ein selten schöner Genuss dem Summen der emsigen Bienen im Blütenmeer des Wildrosenbusches zu lauschen. Auch der feine Duft der Blumen – so unverkennbar natürlich und echt! Meditativ anmutend empfand ich auch das Gebimmel der Kuh- und Schafsglocken. Auch das quirlige Murmeln des Bergbaches hatte etwas Belebendes und zugleich auch abkühlend Beruhigendes an sich. Nicht zu vergessen die leckere Küche des Jurtendorfes! Da gibt es super schmackhafte Wildpflanzen im Salat, die ich zuvor noch gar nie so richtig gesehen, geschweige denn gekostet habe – natürlich alles frisch vor Ort gepflückt und zubereitet. Die leckeren vegetarischen Gerichte waren im Nu weggeschmaust. Ebenso auch die sagenhaften Weihen und Crèmen der exzellenten Küchencrew, die keine Wünsche offen liess! Ein grosses Kompliment und herzliches Dankeschön an Andrea und Kathrin! Besonders eindrücklich war für mich das Jurtendorf seit langem wieder mal im Sommer in seiner ganzen Fülle zu erleben. Ein starker Kontrast zur stillen Zurückgezogenheit während den Wintermonaten. So wurden ich und die Teilnehmenden meiner Seminargruppe sehr reich vom Ort beschenkt, der mit seiner Vielfalt auf uns alle einen ganz besonderen Zauber ausübte. Einen Zauber, der weit über das Erleben und Integrieren der Taiji-Übungen hinaus ging und einen selbst, wie auch die Gruppe als Ganzes in seiner eigenen Natürlichkeit aufblühen liess. Dieses besondere Gefühl in Worte zu fassen finde ich gar nicht so einfach. Wer möchte kann im Folgenden gerne die Rückmeldungen der Seminarteilnehmenden zum Taiji Wochenende im Jurtendorf lesen. Wie kleine Kristalle in einem Kaleidoskop tragen sie alle zusammen zu einem wunderschönes Bild bei. Ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch im Jurtendorf und kann allen Naturfreunden einen Besuch dieser wundervollen Oase nur wärmstens empfehlen!
Hier nun die Eindrücke der Teilnehmenden …
„Ich fand es schön, das Jurtendorf mal im Sommer zu erleben. Es ist eine ganz andere Atmosphäre, es ist lebendiger, mit viel mehr Geräuschen und Grün rund herum –wirklich sehr schön, das Jurtendorf im Sommer! Das Seminar hat mich sehr intensiv gedünkt, obwohl ich die Übungen bereits von einem früheren Seminar her kannte. Diese innere Arbeit ist für mich mit intensiven Prozessen verbunden … und jetzt gerade nach dem letzten Nachmittagstraining fühle ich mich im Augenblick ziemlich energiegeladen, beschwingt und auch ein bisschen verpeilt J Du als Seminarleiter machst es wie immer super. Auch diesmal habe ich das Seminar wieder als sehr gehaltvoll erlebt. Und den ganzen Weg von den Entwicklungsprozessen, die dabei in einem stattfinden, finde ich sehr spannend! Auch die Gruppe war ganz toll – herzlichen Dank euch allen!“
„Ich schliesse mich dem an – die Gruppe war echt Klasse! Sehr ausgeglichen von der Zusammenstellung und mit sechs Personen eine angenehme Grösse. Von mir aus hätte sie auch etwas grösser sein dürfen – aber nicht zu gross. Den Ort hier finde ich genial und sehr passend zum Prozesshaften des Workshops. Die verschiedenen Orte, an welchen wir geübt haben, waren mit all ihren eigenen Geräuschen und unterschiedlichen Umgebungen von Grund auf miteinbezogen. Man ist dann nicht so in einem „sterilen white cube“ sondern in etwas Lebendigem naturverbunden eingebettet. Mir gibt das viel. Den Rhythmus des Seminars habe ich sehr angenehm empfunden: Sowohl die Technik zum äusseren Bewegungsablauf als auch der Raum für Innenschau waren stimmig miteinander verbunden. Und ich merke, dass diese Art von Übungen, die nach innen gerichtet sind, im wahrsten Sinne des Wortes unglaublich an die Substanz gehen. Von aussen betrachtet sind das ja eigentlich nur wenige und unscheinbar wirkende Bewegungen, und doch wird durch diese im Inneren einiges angekurbelt und bewegt, das von Aussen gesehen einfach nicht sichtbar ist. Das innere Erleben ist im Vordergrund und nicht die Anzahl der gelernten Übungen. Diese Art von erlebnisorientierter Arbeit entspricht mir sehr! Gerne bin ich das nächste Mal wieder mit dabei.“
„Ich beginne mal beim Ort. Ich fand ihn wahnsinnig inspirierend und so dicht … genau so, wie es der Workshop auch war. Die vielen Eindrücke muss ich für mich erst einmal in Ruhe etwas setzen lassen … Die Taiji-Workshops, an denen ich bisher teilgenommen habe, waren eher auf das Arbeiten an den Bewegungsabläufen einer Taiji-Form ausgerichtet. Dieses Wochenende jetzt mit dem Fokus auf die innere Arbeit habe ich sehr geschätzt. Ich fand es super, diese Qualität der nach innen gerichteten Wahrnehmung mir so zu vergegenwärtigen und zu vertiefen. Dies zusammen in einer Gruppe zu erleben, fand ich sehr schön. Gerade heute Nachmittag, als wir gemeinsam hier unter dem Sonnenzelt geübt haben, empfand ich es als sehr harmonisch. Zeitweise waren wir alle fast im gleichen Rhythmus unterwegs – das war für mich ein wirklich schönes Erlebnis. Vielen Dank auch dir für’s Weitergeben all der Inhalte, die du dir durch diese eigene Weiterentwicklung der Taiji Zhi Übungen mit dem Kurzstock erarbeitet hast. Den Taiji Zhi Grundübungen bin ich früher schon mal begegnet, habe sie jedoch schon lange nicht mehr geübt. Aus diesen vertiefenden Bewegungserfahrungen mit dem Kurzstock nehme ich auf jeden Fall sehr viel mit. Danke.“
„Ich habe die Stimmung in der Gruppe heute Nachmittag ebenfalls sehr genossen – besonders nach der Partnerübung. Ich kann mich gut öffnen und mich in ein Gespräch einbringen, … um mich aber so wirklich ganz zu öffnen und auch für die Leute um mich herum präsent zu sein, merke ich, wie wirkungsvoll so Partnerübungen mit achtsamem Körperkontakt für mich ist. So eine Partnerübung zu Beginn des Workshops fände ich persönlich noch recht hilfreich, um zuerst einmal so als eine neue Gruppe zusammenzufinden. Schliesslich waren wir jetzt ja doch zwei Tage gemeinsam unterwegs und haben dabei viel zusammen erlebt. Ich glaube so eine Partnerübung zu Beginn würde die Verbindung und den Austausch untereinander gleich von Anfang begünstigen. Das wäre so meine Anregung für ein nächstes Mal… Deinen Zugang zum Taiji finde ich wunderschön. Extrem gut gefallen hat mir deine neutrale und respektvolle Herangehensweise. Das hat mich stark an meine Arbeit bei der Verarbeitung von Heilpflanzen erinnert. Auch dort wird davon ausgegangen, dass alles bereits schon da ist und eine Verstärkung der natürlichen Heilkraft einer Pflanze mit „positiver Energie“ und zusätzlichen Massnahmen gar nicht nötig ist. Eigentlich reicht es vollkommen aus, wenn wir als Werkzeug ihr dienen und sie respektvoll und bewusst mit möglichst wenig äusserem Dazutun verarbeiten. So kann dann die Entfaltung ihres natürlichen Potentials unterstützt werden. In der Fragestunde gestern Abend hat mich dein Zugang zu den Themen wie „Atmung“ und „Qi“ sehr angesprochen. Du adressierst diese Themen in deiner Arbeit absichtlich nicht direkt, achtest dich aber darauf günstige Bedingungen zu schaffen, um so indirekt deren natürliche Entwicklung zu fördern. Dieser Ansatz ist für mich viel weniger „technisch“, sondern echt und pur im Sinne von naturbelassen. Hier durfte ich diese Herangehensweise das erste Mal auf meinen eigenen Körper bezogen kennenlernen. Der Workshop hat mir sehr gut getan und vieles in mir auf eine gute Art in Bewegung gebracht. Bin das nächste Mal dann gerne wieder mit dabei!“
„Ich beginne mal mit meinem zentralen Thema – meinem Rücken. Denn im Vorfeld war ich mir nicht so sicher, wie sich dieses Seminar auf ihn auswirken würde. Und es ist top! Meinem Rücken haben diese Übungen extrem gut getan – vor allem auch den Fokus immer wieder auf die innere Wahrnehmung gerichtet zu haben. Gerade zu meiner Beckenposition, da konnte ich für mich neue und hilfreiche Inputs aufnehmen. Da bin ich wirklich glücklich, denn morgen gehe ich in die Ferien und freue mich beweglicher und freier zu sein. Von den Seminarinhalten, von diesem wunderschönen Ort hier, aber auch von der Verschiedenartigkeit des Zusammenseins in der Gruppe fühle ich mich sehr bereichert. Sehr beeindruckt hat mich die Wirkung der unterschiedlichen Übungsplätze auf das Erleben von sich selbst und der Gruppe. Der steinige Boden gestern hat die Aufmerksamkeit auf die eigene strukturelle Körperausrichtung gelenkt. Dann das wunderbare Üben stehend im Bachbett, umgeben von erfrischend fliessendem Wasser. Dieser wunderschöne Ort hat mir das Herz geöffnet. Verbunden sein mit der Natur und der Gruppe im Bewegen! Und heute Nachmittag auf der Wiese unter dem Sonnenzelt erlebte ich eine besonders schöne Energie in der Gruppe, die nicht in Worten zu beschreiben ist. Danke herzlich an euch alle! Danke auch dir Marko. Ich habe den Eindruck, dass du diese Taiji Zhi Übungen jetzt anders vermittelst als vor zwei Jahren. Jedenfalls habe ich wieder einiges Neues für mich entdeckt. Ich konnte mich viel besser auf den Stock einlassen. Integrierter. Dadurch war er mehr als nur ein Trainingsgegenstand. Die Ruhe und Verbundenheit von heute Nachmittag, machte mir bewusst, wie ruhiger mein Geist dabei war in diesen 2 Tagen, gegenüber vor zwei Jahren. Das war ein schöner Moment, diese Erkenntnis.“