Taiji – Interviews

Interview mit Marko Nedeljkovic (2015)
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Interview mit Tony Ward (2011)

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Der Natur auf der Spur

Heute war ein schöner Tag. Zum ersten mal hat es dieses Jahr wieder geschneit. Wie immer wenn es über Nacht schneit, neige ich dazu länger zu schlafen als ich es mir sonst gewohnt war … und das war heute der Fall und dabei war es erst noch ein arbeitsfreier Tag ohne Verpflichtungen! Und als ich aus dem Fenster schaute … Woooooow! So schöööön!

Unglaublich wie das Feine der Schneeflocken das Wesen des Baumes so schön zur Geltung bringen mag. Meine erste Regung – dieses Staunen, woher kam das? Direkt aus dem Herzen! Kein Zufall, dass ich heute um eine Übersetzung des folgenden Zweizeilers aus der Tang Dynastie gebeten wurde:

Vom Chinesischen Landschaftsmaler Zhang Zao (張璪) stammt dieser Zweizeiler, der sich mannigfaltig übersetzen lässt, wie zum Beispiel so:

Im Aussen von der Natur lernen. Im Innen zur Quelle des Herzens finden.“

Das will ich so einfach mal im Raume stehen lassen. Möge sich die interessierte Leserschaft davon inspirieren lassen. Viele naturverbundene und herzöffnende Erlebnisse im neuen Jahr wünsche ich allen!

Zum Abschluss dieses Blog-Eintrages noch ein paar Foto-Impressionen aus dem 2014.

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zu Hause

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unterwegs zur Arbeit

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draussen im Freien

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Workshop mit Tony Ward in Amsterdam 2014

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Workshop mit Tony Ward in Zürich 2014

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Nacht der Forschung – mit Taiji!

Letzten Samstag fand an der Berner Universität die Nacht der Forschung statt. Viele Institute waren da vertreten, unter anderem auch das Institut für Komplementärmedizin – kurz IKOM. Da habe ich vor zwei Jahren meine Dissertationsarbeit über Taiji und Stressprotektion verteidigt und durfte jetzt wieder auf Einladung einen Vortrag zu meinen Forschungsarbeiten halten. Sehr erhellend war das für mich, nach zwei Jahren nochmals meine eigenen Taiji-Studien zu sichten und vor breitem Publikum zu präsentieren. Ich erinnere mich gut, wie mich damals bei meiner Disputation – so wird die Verteidigung der Promotionsarbeit genannt – mein Co-Referrent, Herr Prof. Seiler, fragte, was ich rückblickend bei meiner Forschungsarbeit anders machen würde. „Nicht viel“, habe ich damals geantwortet. Jetzt hingegen erscheint mir einiges ziemlich fragwürdig, was ich damals als einfach gegeben angenommen habe. Und so fühlte sich auch das erneute Präsentieren meiner eigenen Forschungsergebnisse auf einmal gar nicht mehr so vertraut an. Doch dann, im Anschluss an die Präsentation stürmte eine Gruppe von 4 bis 6 jährigen Kindern in den Vortragsraum. Das war wunderbar zu erleben, wie dieser universitäre Veranstaltungsraum plötzlich mit wirbelnden Luftballons, freudigem Kinderlachen und neugierig strahlenden Augen in ein Erlebnisparadies sich verwandelt wurde! Wow!!! Die Gruppenleiterin des Kinderbetreuungsdienstes erkundigte sich nach der Person, die für das Kinder-Taiji zuständig sei … ja, das war ich und dann ging’s auch schon so richtig los! 🙂 „Na, wisst ihr wie man die Hände wecken kann?“ – „Ja! Mit klatschen!!!“  … genial die Kleinen! Voller Fantasie, Spontaneität und einem grenzenlosen Einfallsreichtum! Wie im Fluge ist die Viertelstunde, die mir zur Verfügung stand, vergangen. Herrlich inspirierend war das, nicht nur für die Kinder und mich, sondern auch für so manch einen der älteren Gäste. Einige lachten mit, andere konnten sich das Ausprobieren einzelner Übung einfach nicht verkneifen – Freude hatten alle. Das nenne ich eine gelungene Taiji-Präsentation 🙂

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Wettbewerb „Wer ist hier der Taiji-Lehrer?“

Auf meinem Weg zum Taiji-Kurs laufe ich immer wieder an diesem Werbeposter mit der Taiji-Gruppe vorbei. Da habe ich mir mal etwas Zeit genommen und mir die Übenden etwas genauer angeschaut. Findet ihr heraus, welche Person auf diesem Bild der Taiji-Lehrer bzw. die Taiji-Lehrerin ist?

Ist es …

a) … der alte Mann links im Bild ?
b) … die Frau hinten mit dem rosa T-Shirt ?
c) … die Frau vorne mit dem verbundenen Arm ?
d) … die Frau hinten rechts im beige-grünen Taiji-Anzug ?
c) … die Frau ganz rechts im grauen Taiji-Anzug ?

Wer am Wettbewerb teilnehmen möchte, kann mir bis mitte Dezember eine Email mit der Lösungsantwort inklusive Begründung an info@space2be.ch schicken. Bitte gebt mir auch eure Kleidergrösse (S, M, L, XL) an. Zu gewinnen gibt es original „Space 2 be“ T-Shirt. Ich freue mich auf eure Einsendungen! 🙂

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Veranstaltungshinweise

Am Samstag den 6. September 2014 findet an der Universität Bern die Nacht der Forschung statt. Da werde auch ich um 18 Uhr im Hauptgebäude (Raum 026) einen Vortrag „Taiji: Achtsames Bewegen mit Wirkung – aktuelle Forschungsergebnisse“ halten dürfen.
Weitere Infos findet ihr unter www.nachtderforschung.unibe.ch

Am Donnerstag und Freitag den 4. und 5. Dezember 2014 findet in Solothurn der 8. ASA TCM Kongress statt. Unter anderem werde ich da einen Einführungsworkshop zum Thema „Stehen wie ein Baum“ geben.
Weitere Infos findet ihr hier.

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Stille und Bewegung im ETH-Ferienhort

Neulich hatte ich als Gastlehrer im ETH-Ferienhort die Freude gemeinsam mit den Kindern und Hortleiterinnen einen bewegten Vormittag zu gestalten. Das war sehr schön erleben zu dürfen, wie kraftvoll eine sammelnde Ruhe und ein sich freudvolles Bewegen bei meinen 4-7 jährigen Schülern sein konnte. Diese achtsame Stille im Raum und das fröhliche Lachen der Kinder im Hof hallen noch lange nach …

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World Taichi and Qigong day 2014 in Bern

Am Samstagmorgen den 26. April fand auf der Eichholzwiese in Bern für alle interessierte Frühaufsteher ein freies Taiji und Qigong Training statt. Dieses wurde anlässlich des Welt Taiji und Qigong Tages von Adrian Tineo, meinem Tuishou-Trainingspartner, organisiert. Es war eine schöne Trainingsatmosphäre im Freien auf der frischen Wiese voller Morgentau. Neben Adrian, waren Armenio Silva und ich als „Gast-Lehrer“ zugegen, so dass an jenem Morgen verschiedene Taiji und Qigong Formen und Stilrichtungen vertreten waren. Auch unsere aus La Chaux-de-Fonds herangereisten Taiji-Brüder und Schwester gaben ihre Taiji-Form im Yang Stil zum Besten. Für mich war das eine erfrischende Freude, mich selbst wieder mal in den Bewegungsflüssen verschiedener Strömungen und Stilrichtungen zu erleben. Dabei durfte ich so viel Gemeinsames und Verbindendes wahrnehmen, aber auch einige spannende Unterschiede und neue Facetten kennenlernen.

World Taichi and Qigong day 2014 in Bern, SwitzerlandInhaltlich waren im Unterricht bei allen Lehrern die grundlegenden Aspekte der Gesundheitsförderung, der Bewegungsmeditation, sowie auch der Kampfkunst präsent (siehe Video: World Taichi and Qigong day 2014 in Bern, Switzerland). Das machte dieses freie Training zu einem reichhaltigen Event voller Anregungen und Austausch. Bestimmt wird es auch im nächsten Jahr wieder ein freies Training zum Welt Taiji und Qigong Tag geben!

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Dynamisches Taiji im Park … same same but different

Vor gut einem Jahr war ich zusammen mit meinem Sohn Darjan auf der Bäckeranlage Frisbee spielen. Es war einer der ersten Frühlingstage und obwohl die Sonne sich noch etwas hinter den Wolken aufhielt, war es draussen doch genug warm um die dicken Winterkleider zu Hause zu lassen. Im Spiel versuchten wir verschiedene Arten des Werfens und Fangens aus: mal am Boden rollend, mal in die Luft springend, mal stehend, mal rennend, mal auf einem Bein, mal mit einer Hand, mal mit beiden, mal von innen, mal von aussen … naja, jedes mal eben ein bisschen anders. Eigentlich ist das ja sowieso immer der Fall, denn zwei mal die ganz genau gleiche Bewegung zu machen, das können wir aus guten Gründen nicht. Es sind sehr wahrscheinlich gerade diese kleinen und grossen Abweichungen beim Wiederholen eines Bewegungsablaufes, die unseren Körper bewegungskompetenter machen. „Wir lernen durch Unterschiede.“ Dieses Plädoyer für Vielfalt als Katalysator für’s Lernen habe ich damals als Gymnasiast von meiner Deutschlehrerin mit auf den Weg genommen. Darauf erneut Aufmerksam gemacht wurde ich im Fach „Entwicklungspsychologie“ während meines Psychologiestudiums. Da wurden wir darauf hingewiesen, dass die sogenannte intuitive Physik sich bei kleinen Kindern besonders schnell entwickle, weil sie im Spiel immer wieder und wieder die gleichen Sachen tun, zum Beispiel Dinge unermüdlich runter werfen – doch immer wieder ein bisschen anders und das Fallenlassen mit möglichst vielen verschiedenen Gegenständen. Darjan und ich waren da beim Frisbee-Spielen ganz im Flow, da kamen zwei Gymi-Schülerinnen ausgerüstet mit einer professionellen Fotokamera auf uns zu. Sie arbeiteten gerade an ihrer Matura-Arbeit, einem Bildband über das Leben in den Zürcher Stadtpärken, und fragten freundlich nach, ob sie auch uns beim Frisbee-Spielen fotografieren dürfen. Und jetzt, ein gutes Jahr später haben wir von ihnen Post gekriegt. Ihre Arbeit sei nun endlich abgeschlossen und  unter den vielen Fotos sei im fertigen Bildband auch eines von Darjan und mir zu finden.

Ich habe mich sehr über die zugeschickten Fotos gefreut. Beim genaueren Betrachten unserer in den Bildern eingefangenen Bewegungen sind mir immer mehr Parallelen zu Taiji, Bagua, Baihequan – ja zu den Kampfkünsten generell – aufgefallen. Zum Beispiel der feste Stand, die Leichtigkeit und Wendigkeit im Oberkörper, die durch den Körper auf- und absteigenden Spiralbahnen, die Fülle und Durchlässigkeit im unteren Rücken … und für mich besonders wichtig: die Freude an der Bewegung 🙂 Das war sehr schön, den Bewegungsprinzipien, wie ich sie im Taiji erlebe und vermittle, mal in einem ganz anderen Licht zu begegnen.

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Eine Adventsgeschichte

Neulich war ich mit meinem Sohn Darjan am Bürkliplatz Kerzenziehen. Obwohl es etwas Langsames ist eine Kerze Zug um Zug wachsen zu lassen, verging die Zeit erstaunlich schnell. Draussen wurde es bereits dunkel. Wir machten uns zufrieden auf den Heimweg, als uns die Sternenlichter der Weihnachtsbeleuchtung über der Bahnhofstrasse freundlich zufunkelten. Gemeinsam der Frage nachsinnend „Was wäre wohl wenn man die Sternenlichter berühren, oder sogar pflücken könnte?!“ folgten wir der weihnachtlichen Milchstrasse … bis der grosse Tannenbaum am Paradeplatz ganz die Aufmerksamkeit meines Jungen fesselte. Eigentlich wollte ich da auf’s Tramm und machte mir schon Gedanken, was ich uns heute zum Znacht kochen könnte … aber da war Darjan schon beim reich geschmückten Weihnachtsbaum und rannte voller Freude um ihn herum. Ich sprang ihm nach und tat so als gäbe ich mir die grösste Mühe ihn einzuholen und zu fangen. Da er es immer wieder schaffte, mir im letzten Moment doch noch zu entwischen, gab ich ganz zu seiner triumphierenden Begeisterung immer grösser werdenden Ärger vor. Plötzlich aber war Darjan weg. Weit konnte er nicht sein, aber wo war er bloss geblieben?! Ich rief ihn suchend und vernahm bald darauf ein mir wohl bekanntes Kichern zu meiner linken Seite. Ich drehte mich um und rief nochmals nach ihm – da raschelte und gluckste es zu meiner Rechten. Da! Mitten im Nadelgrün zwischen den glänzenden Weihnachtskugeln und hellen Lichterketten! Da war sie – seine blaue Mütze! Und wie ich so durch das Geäst hindurch lugte, sah ich meinen kleinen Jungen mit lachenden Augen fest seine Hände auf den Mund drückend – ein vergeblicher Versuch sich sein lausbübisches Kichern und Glucksen zu verkneifen. „Wow! Eine richtige Weihnachtshöhle!“ staunte ich da und machte mich so klein wie ich nur konnte um mich zu ihm in den Weihnachtsbaum hineinzusetzen. Beinahe hätte ich eine grosse Christbaumkugel unfreiwillig heruntergeholt, aber alles blieb heil und so verweilten wir einen heimeligen Augenblick lang eng beisammen gerückt im Zauber der lichten Stille. Da waren wir, geborgen im Christbaum und umgeben vom harzig-würzigem Duft frischer Tannennadeln und von warmen, sich in den bunten Kugeln spiegelnden Lichterketten. Waaau! War das schön! Gemeinsam mitten drinn – statt nur dabei!

Darjan im Weihnachtsbaum

Darjan im Weihnachtsbaum

Für die Adventszeit und die noch bevorstehenden Festtage wünsche ich euch, liebe Freunde und Bekannte, eine freudvolle und herzlich warme Zeit mit euren Liebsten. Das ist ein wirklich grosses Geschenk, welches eben sogar in einem Weihnachtsbaum seinen Platz finden kann! 🙂

Herzlich, Marko

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Bewegte Herbstzeit

Ereignisreich schön waren die letzten Herbstmonate. Herbst – eine Jahreszeit, wo die Arbeiten abzuschliessen sind und die Ernte einzuholen ist, bevor der Winter kommt; eine Jahreszeit, wo nicht nur die Vorratskammern gefüllt werden, sondern auch das Saatgut für den nächsten Frühling sorgsam beiseite gelegt wird; eine Jahreszeit, wo sich Wind und Wetter von allen Seiten zeigen und den Betrachtenden der Natur einfach staunen lassen. Eine schöne Jahreszeit!

Meine letzten Forschungsarbeiten zu Taiji konnte ich erfolgreich abschliessen. Der interessierten Leserschaft stelle ich gerne alle meine wissenschaftlichen Fachpublikationen zur Verfügung. Diese habe ich unter der Rubrik „Taiji“ bei den Literaturempfehlungen aufgeführt. In einem Satz zusammenfassend lässt sich sagen: Taiji ist für das körperliche und geistige Wohlbefinden eine wirklich gute Sache mit einem ausserordentlich grossen Nachhaltigkeitspotenzial. Also, nichts wie auf zur Selbsterfahrung! 🙂 Es war mir eine grosse Freude, verschiedene Facetten dieser einzigartigen Bewegungsform einem grösseren Publikum im Berner Stadttheater vorstellen zu dürfen. Anlässlich einer Vortragsreihe der Frauenklinik über schul- und komplementärmedizinische Behandlungsansätze in der Menopause konnte ich nicht nur aktuelle Studienergebnisse aus der Taiji-Forschung präsentieren, sondern auch gemeinsam mit Tina Wilhelm das kulturelle Rahmenprogramm gestalten.

Jeweils zwischen den Kurzvorträgen haben wir das Publikum mit verschiedenen Taiji Formen im Zusammenspiel mit einer breiten Palette von Alphornstücken zunächst wohl etwas überrascht, denn ein solches Duett gibt’s nicht alle Tage zu sehen 🙂  Mit jedem Intermezzo waren mehr leuchtende Augen im Publikum zu sehen, sodass zum Abschluss schliesslich alle Anwesenden begeistert die Gelegenheit zum Mitmachen genutzt haben. Taiji in so einer feierlichen Räumlichkeit zu kraftvollen Bergklängen mit über 120 Leuten gemeinsam zu erleben – das war schon etwas ganz Besonderes! Mir ist es ein grosses Anliegen, dass Taiji bei den Leuten nicht als etwas exotisch Mystisches aufgefasst wird, stattdessen die Bewegungen und ihre Wirkungen möglichst praktisch und unmittelbar selbst erfahren werden.

Verschiedene Weiterbildungen habe ich diesen Herbst besucht. Von der Breite in die Tiefe und wieder zurück … so fühlte sich bei mir jedesmal das Eintauchen in die Workshops von Tony Ward an. Dieses Jahr hatte ich gleich zwei mal – sowohl im Frühling als auch im Herbst – Gelegenheit dazu. Obwohl – oder vielleicht gerade weil sich die Workshop-Inhalte auf ein paar wenige, und von aussen her betrachtet relativ einfache Übungen beschränkten, war das Üben und Lernen sehr vertiefend und intensiv. Immer wieder gab es in den gut vertrauten Bewegungsabläufen neue Aspekte zu entdecken. Was, wenn plötzlich der Ellenbogen zu sprechen beginnt? Ist man dann auch bereit auf diesen zu hören? Oder muss man ihn zuerst kräftiger zu fühlen bekommen? (siehe Abbildung unten)

Spannende Fragen, die zur bewussten Erfahrung grundlegender Bewegungsprinzipien führen können, die – und das finde ich eben etwas vom tollsten im Taiji! – nicht nur im Taiji ihren Geltungsbereich haben, sondern sich sehr gut auch auf alltagspraktische Aspekte übertragen und vor allem auch anwenden lassen. Die Arbeit mit Tony Ward – einem sehr erfahrenen Taiji-Lehrer aus Sydney – überzeugt in ihrer Einfachheit, Weichheit und Stärke. „If there is a conflict, it’s yours. Yield to every push. Relax your center from leg to leg and follow your partner… then you can go behind the force.“ Diese Sätze werden mir gut in Erinnerung bleiben! Neben den lehrreichen Workshop-Stunden hatte ich auch in Amsterdam – das war der Veranstaltungsort – eine prima Zeit! Die Stadt mit ihren alten Handelshäusern an den Grachten, ihren vielen Fahrrädern und gemütlichen Cafés wirkte auf mich sehr freundlich und einladend. Mit dieser Stadt wird es bestimmt ein Wiedersehen geben – da bin ich mir ganz sicher 🙂

Zurück in der Schweiz ging’s dann auch bald schon wieder weiter. Ziemlich spontan habe ich mich für das diesjährige Tai Chi Tcho Treffen in La Chaux-de-Fonds angemeldet. Das war eine gute Entscheidung 🙂 Es ist das einzige Internationale Taiji-Treffen in der Schweiz, dass alle zwei Jahre stattfindet, wo Taiji-Praktiziernde aller Stufen eine vielzahl von Workshops bei Lehrern und Lehrerinnen aus aller Welt besuchen können. Cornelia Gruber und ihr Team aus freiwilligen Helfern haben dieses Treffen auch dieses Jahr sagenhaft organisiert! Es wurde hervorragend gespiesen, für Übernachtungsmöglichkeiten wurde gesorgt, auch gab es einen Taiji-Gala Abend, wo die Lehrer und Lehrerinnen ihre Partnerübungen, Hand- und Waffenformen zum Besten gaben und zum Schluss gab es eine freie Tuishou (= „schiebende Hände“ oder auch „pushing hands“) Runde, wo man sich gegenseitig auf Druck- und Zugstabilität prüfen konnte. Alle 10 min war Partnerwechsel angesagt und die Bandbreite der sagen wir mal „Test-Stärke“ reichte von hauch-feinem craniosacral-therapeutischem Kontakt bis hin zum kraftvollen Abschleppwagenseilzug. Für mich als bekennender „Weich-Pusher“ war das wieder einmal eine sehr eindrucksvolle, zum Teil spielerische, zum Teil konfrontative und in jeder Hinsicht bereichernde Erfahrungswelt. Da bin ich in zwei Jahren gerne wieder mitdabei 🙂

Dieses Jahr sind gleich mehrere spannende Weiterbildungsveranstaltungen auf den Herbst zu liegen gekommen, so auch jene der Schweizerischen Gesellschaft für Taiji und Qigong (SGQT) zum Thema „Zhan Zhuang Qigong – Stehen wie ein Baum“ mit Peter den Dekker aus der besagten schönen Stadt zu Amsterdam. Mit dem stillen Stehen habe ich mich in meiner Vergangenheit immer wieder aus verschiedenen Beweggründen befasst. In seinen vielfältigen, mehr oder minder bewussten Ausprägungsformen begegne ich diesem Phänomen des stillen Stehens tagtäglich, sei es an der Busshaltestelle, an der Migros-Kasse, im Tram, beim Kochen, Zähneputzen, auf dem Spielplatz oder natürlich eben auch beim eigenen Üben und Unterrichten. Daher war dieser Workshop ein klares Muss für mich, der mir dann auch wertvolle Anregungen schenkte.

Freudvolles Stilles Stehen

Ausserordentlich viel lief diesen Herbst und es ist gut, dass jetzt der Winter kommt, wo sich alles zur Ruh setzen und verdaut werden kann. Passend dazu hat kürzlich einer meiner ältesten Taiji-Schüler aus dem Domicil Wohnheim die folgenden Gedichtszeilen von Christian Morgenstern rezitiert:

Zu Golde ward die Welt;
zu lange traf
der Sonne süsser Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig, dich, Welt hinab
in Winterschlaf.

Damit stimmig haben auch meine diesjährigen Weiterbildungen mit dem stillem Stehen einen ruhigen Abschluss gefunden. Übungspraktisch geht es aber bewegt weiter und ich freue mich auf die weiteren Taiji-Stunden in Bern und Zürich. Einzig in ihrer Art und daher besonders erwähnen möchte ich die Taiji-Kursgruppe am Zürcher Universitätsspital. Da treffen wir uns jeweils Montag- und Mittwochmorgens in der Früh draussen im Park zum Üben. Die Temperaturen sind zwar etwas kühler geworden, doch in warmen Jacken gepackt ist das Taiji-Übungsprogramm dynamisch-kräftigend und der Start in den Arbeitstag garantiert 100% natürlich frisch 🙂 Wer Lust hat dazu zu stossen, sei jederzeit herzlich willkommen! Platz im Freien hat es – ganz im Sinne von „space 2 be!“ – mehr als genug 🙂

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Rückblick – Einblick – Ausblick

Seit meinem letzten Blog-Eintrag sind nun schon einige Monate vergangen. Und ich stelle begeistert fest – Taiji wandelt sich immer wieder und wieder und wieder … und bleibt wohl gerade dadurch seinem Kernprinzip des Wandels treu 🙂 Neulich hat mir eine Kursteilnehmerin erfreut mitgeteilt, dass ihre Krankenkasse ihren Beitrag für den Taiji-Sommerkurs übernommen habe. Und ein paar Tage zuvor habe ich auf meinem Heimweg durch Bern die folgende Werbung einer Krankenkasse auf der Strasse gesehen: Und da denke ich als erstes: „Hey, schön! Da wird mit Taiji für Spitzenqualität Werbung gemacht! Da dürfte es also bis zur allgemeinen Anerkennung von Taiji seitens der Krankenkassen Zusatzversicherungen nicht mehr allzulange dauern!“ … und dann als zweites: „Hmmm, Taiji in Stöckelschuhen … sicherlich medienwirksam, doch hier den unteren Rücken entspannt zu lassen, das dürfte nicht einfach sein …“ Jedenfalls freut es mich, dass sich Taiji immer mehr auf den Strassen und im Alltag zeigen und sehen lässt. Meine Kurse halte ich bei schönem Wetter auch immer draussen im Anna-Seiler Park, im Mon Bijou Park und in Zürich in der schönen Parkanlage des Universitätsspitals. Immer wieder bleiben Leute stehen und schauen zu, kommen Kinder und machen die Bewegungen nach, und hie und da gesellen sich uns auch Tiere wie Enten beim nahegelegenen Weiher dazu, und einmal ist sogar eine Katze mitten in unserem Taiji-Kreis hereinspaziert, wo sie sich genüsslich  gestreckt und herumgerollt hat 🙂 Selten aber kommen die Leute auf einen zu und fragen nach. Doch neulich, als ich im schönen Park des Zürcher Unispitals zwischen den alten Bäumen für mich die Quickfist-Form durchgeflossen bin, kam ein junger Mann freundlich auf mich zu, und meinte auf Englisch mit einem starken französischen Akzent “ Hi, I saw your Taiji-Form. It looks very beautiful! Is it a Chen-Style Taiji-Form? I have never seen it before …“ Cédric, aus Nancy ist Forscher und Teilnehmer an einem Kongress an der ETH. Am Abend ist er in den nahegelegenen Park gekommen um da selbst ein paar Taiji-Übungen zu machen. Und so kam es zu einem netten kurzen Austausch – schön, wie Taiji verbinden kann 🙂 Meine Morgenkurse in Zürich werde ich diesen Herbst / Winter immer draussen halten und bin gespannt wie dieses „open-air Taiji“ auf mich und die Kursteilnehmenden wirken wird. Freue mich aber jetzt schon auf die Erfahrung der Verbundenheit mit der Natur und dem Wandel der Jahreszeiten! Wenn ich so an meine Taiji-Lehrerausbildung zurück denke, gehören die winterlichen Taiji-Stunden in unserer Übungsgruppe im Badener Kurpark definitv zu den Highlights. Warm eingepackt, langsam und ruhig Taiji-Spuren in der winterlich-weissen Parklandschaft zu hinterlassen, sich zwischendurch mit frischem Ingwertee aufzuwärmen, um sich danach wieder durch achtsame Bewegung mit der morgentlichen Stille zu verbinden – einfach was besonderes … auch schmeckt danach die „Heissi Ovi“ definitiv am besten 🙂 … aber noch ist’s nicht Winter und so geniesse ich die Taiji-Kurse in der noch warmen Spätsommersonne 🙂

Neulich habe ich ein wunderschönes Bild von Christine, einer guten Freundin aus meiner damaligen Taiji-Lehrerausbildungsklasse aus Vancouver zugeschickt bekommen. An diesem Foto habe eine so grosse Freude, dass ich es umbedingt hier auf meiner Homepage zeigen möchte:

Irgendwie hat es mich – je länger ich es mir angeschaut und auf mich wirken lassen habe, je mehr fasziniert. Wunderschön, schlicht und doch einfach Klasse, wie das Schwere des Steins solid erdverbunden ist und zugleich sich aber auch durch seine perfekt ausgerichtete Struktur ganz leicht dem Himmel entgegen erhebt – DAS Taiji-Bild guthin! 🙂 Es hat mich auch stark an mein eigenes Taiji-Logo erinnert:

Oft fragen mich die Leute, was den dieses Zeichen eigentlich bedeute. Ich frage dann zurück, was sie denn sehen?

„Ein in Leinen eingewickeltes Baby.“

„Ein strahlendes Männlein.“

„Eine schwangere Frau.“

„Also wenn ich es etwas drehe, sieht es für mich aus wie ein Goldfisch, der gerade gepuupst hat.“

… Ja, was stellt es eigentlich dar? In erster Linie wohl das, was die Leute darin erkennen. Auch für mich sieht es aus wie ein Steh-Auf-Männchen, welche wir damals in der Primarschule aus einem mit Zeitungsschnitzeln und Fischkleister verklebten und mit etwas Gibs gefülltem Ballon gebastelt haben. Es stellt für mich stabile, genährte Erdverbundenheit dar, die Raum für heitere Leichtigkeit schaft. Eine bildliche Verkörperung eines der grundlegendsten Taiji-Prinzipien: „Füsse sind unten und Kopf ist oben“ – schlicht, einfach, gut und schön! … finde ich. Doch wer mich etwas besser kennt, der weiss natürlich, dass dahinter auch ein chinesisches Zeichen steckt. Und in diesem Fall wird das Zeichen „yi“ gelesen. Oben ist „ri“ – die Sonne dargestellt und unten steht „yue“ – der Mond. Beide  zu einem Zeichen vermählt sind bezeichnend für „Wandel“.  In dieser Darstellungsform erlaube ich mir die Umschreibung des Zeichens als „freudvoller, nährender Wandel“. Eine körperliche Ausdrucksform dieses Zeichens, das ist es wo es mich im und durch das Taiji hinbewegt.

Am 7. Oktober wird im Berner Stadttheater eine medizinische Informationsveranstaltung zur Menopause geben. Dort werde ich gemeinsam mit Tina Wilhelm das künstlerische Rahmenprogramm gestalten. Taiji und Alphorn treffen dabei aufeinander. Durch Bergklänge und Bewegungsflüsse werden neue Erlebnislandschaften geformt, auf die ich mich jetzt schon sehr freue. Wer dabei sein möchte, ist herzlich eingeladen! Der Eintritt ist gratis, aber eine telefonische Platzreservation ist nötig. Den Info-Flyer zum Programm findet ihr hier:

Publikumsevent 2013

Und so freu ich mich auf’s nächste Wiedersehen mit allen alten und neuen Taiji-Freunden – sei es nun beim oben erwähnten Publikumsevent, beim open-air Taiji im Park oder wo auch immer! Schöne Herbstsonnentage wünsche ich allen!

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Taiji-Forschung und -Praxis heute und morgen

Liebe Taiji-Freunde, seit dem letzten Blog-Eintrag sind nun einige kalte Wintertage mit Brotbacken, Schlittenfahren und Taiji-Sessions im Schnee vergangen. Heute aber scheint die warme Frühlingssonne durch die frisch geputzten Fenster in die Stube. Frühlingsputz, sauberen Tisch machen, Steuererklärung ausfüllen und solche Sachen, wo Altes nochmals aufgewirbelt wird, damit es sich dann wieder neu und an seinem richtigen Ort setzen lassen kann … dann gibt’s auch wieder mehr Raum für neue Entdeckungsreisen.

In den letzten Monaten habe ich unter anderem einen Beitrag über Taiji im Newsletter des Netzwerks für Aquatische Körperarbeit (NAKA) verfasst und zusammen mit Martina Paszti ein Interview in der Zeitschrift „Arzt, Spital, Pflege“ über inhaltliche und prozesuelle Aspekte im Taiji gegeben. Dabei bin ich auch immer wieder auf die Ergebnisse meiner Taiji-Forschungsarbeiten zu sprechen gekommen. Rückblickend merke ich wieder einmal mehr, wie wichtig mir der Praxisbezug meiner Taiji-Studien ist. Als ich kürzlich für meine Dissertationsschrift „Taiji und Stressprotektion: Psychobiologische Untersuchungen“ in Freudenstadt den Förderpreis des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren (ZAEN) entgegennehmen durfte, wurde ich von Herr Dr. Rainer Stange, dem ZAEN-Vorsitzenden,  als ein „Mann der Forschung und der Praxis“ vorgestellt. Das hat mich sehr gefreut, weil es a) stimmt und b) noch stimmiger wird 🙂 Bis anhin habe ich in erster Linie Forschung FÜR die Praxis gemacht und mich dabei überwiegend objektivierbaren, normothetischen Methoden bedient, was auch erfreulicherweise zu anerkennenden Resultaten geführt hat. Nun zieht es mich aber stärker zu qualitativen Forschungsmethoden hin, wobei ich ein besonders grosses Erkenntnispotential in der Introspektion um das Entstehen, die Entfaltungs- und Wirkweise der Taiji-Bewegungen ahne. Es wird also noch stärker in Richtung Taiji-Forschung IN und DURCH die Übungs- und Unterrichtspraxis gehen. Und so schenken mir diese ersten Frühlingstage viele kreative Impulse zur entspannten Verlagerung von der leistungsorientierten „Wissensschaffung“ hin zur unmittelbaren „Wissensfindung“ durch achtsames Wahrnehmen, raumschenkendes Empfinden und Entdecken, was da alles noch im Taiji drinn stecken kann 🙂 Für manche LeserInnen mögen diese Gedankengänge vielleicht etwas abstrakt oder gar kryptisch klingen. Das ist auch ganz i.O. so, denn die Konkretisierung des kreativen Potentials, welches Gedanken in sich tragen können, entfaltet sich ja erst durch die aus ihnen geborenen Handlungen. Ok, ich gebe zu, dass dies jetzt wohl auch wieder als eine abstrakte Betrachtung aufgefasst werden kann, die jedoch hoffentlich nicht nur mich zum Füllen mit konkreten Inhalten einladen soll 🙂 Was mich anbelangt, so spüre ich in mir eine wachsende Offenheit und Neugier, Taiji im Dialog mit anderen bewegenden und gestaltenden Künsten, wie beispielsweise dem Shinaiki, der Kontaktimprovisation, dem Kungfu und der Kalligraphie zu erleben, aber auch Selbsterfahrungen aus körpertherapeutischen Verfahren wie dem Wassershiatsu, dem Tuina und der Craniosakraltherapie in das Erleben und Gestalten der Taiji-Bewegungen miteinzubeziehen. Und so ist es beispielsweise auch zu einer kreativ-bewegten „Taiji meets Alphorn“ Jam-Session zusammen mit Martina Hans und Matthias Kofmehl am letzten ASA TCM-Kongress in Solothurn gekommen 🙂

Besonders spannend finde ich auch, wo und wie sich das Taiji im Alltag bemerkbar machen kann und so auch ausserhalb des Kursraumes auf eine natürliche und freudvolle Weise praktische Anwendung finden kann. Dies ist auch das aktuelle Taiji-Forschungsprojekt, welches ich gemeinsam mit Agnes Schitter am gestalten bin. Im Übrigen war auch hierbei eine qualitative Forschungsmethode, nämlich die der offenen Befragung, grundlegend für eine sehr ausgiebige Datenerhebung. Sobald die Ergebnisse da sind, wird es wieder einen neuen Blog-Eintrag geben. Bis dahin wünsche ich allen einen ganz schönen, kreativ-inspirierenden Frühlingsanfang!

P.S. noch eine kleine Vorankündigung für den Sommer:  Vom 5. bis 10.August 2013 wird in Zürich jeweils morgens und abends ein einwöchiger, täglicher „open-air“ Taiji-Kurs stattfinden. Alle die Lust und Zeit haben, sind herzlich zum Mitmachen eingeladen! Genauere Infos kommen noch …

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Abschluss meiner Dissertationsarbeit

Heute habe ich die Pflichtexemplare meiner Dissertationsarbeit über „Taiji und Stressprotektion“ fertig zusammengestellt.  Diese werde ich in der kommenden Woche beim Rektorat der Universität Bern abgeben, was dann auch der letzte Akt in meinem Doktoratsstudium sein dürfte 🙂  Vor gut drei Jahren hat dieses mit meiner Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kollegialen Instanz für Komplementärmedizin KIKOM begonnen. Frau Dr. Brigitte Ausfeld-Hafter, meine Vorgesetzte im Fachbereich TCM / Akupunktur,  hat mich zu einem eigenen Forschungsprojekt ermutigt, worauf ich eine Projekt-Skizze zum Thema „Taiji und Stressprotektion“ entworfen habe. Darauf folgte ein detailliertes Forschungsprotokoll, ein Ethikantrag, diverse Gesuche an Stiftungen zur Drittmittelfinanzierung, das Rekrutieren der Studienteilnehmenden, das Organisieren der Räumlichkeiten, die Einstellung und Betreuung von Forschungspraktikanten, das Programieren von Online-Fragebögen, das Konzipieren und Durchführen der Taiji-Kurse, der psychobiologischen Leistungsmessungen und der Datenauswertung, das Verfassen, Publizieren und Präsentieren der Forschungsberichte, das Betreuen von Medizinstudierenden bei deren Master- und Dissertationsarbeiten, sowie auch das Verfassen der eigenen Dissertationsarbeit. Es waren drei besonders arbeitsintensive Jahre – mein Glück, dass ich durch mein Thema „Taiji und Stressprotektion“ immer wieder zur Selbstreflexion und Kurskorrektur angehalten wurde, und so übermässigem Druck vorbeugen konnte. Dankbar bin ich auch allen, die mich in diesem Forschungsprojekt unterstützt haben: In erster Linie meiner lieben Familie, Frau Dr. Ausfeld und meinen Dissertationsbetreuenden Frau Prof. Petra Wirtz und Herrn Prof. Roland Seiler. Sehr habe ich auch die Zusammenarbeit mit den Forschungspraktikanten, Diplomanden und den Studienteilnehmenden geschätzt. Das Endergebnis möchte ich der interessierten Leserschaft hier open-source zur Verfügung stellen. Schliesslich durfte ich am 15. Oktober 2012 meine Arbeit öffentlich verteidigen. Das war für mich ein besonderer Anlass. In den ersten 20 Minuten konnte ich die einzelnen Studienergebnisse meiner Dissertationarbeit vorgestellen. Während den verbleibenden 40 Minuten wurden mir vom Prüfungsgremium verschiedene Fragen zur Aussagekraft und Interpretation der Studienergebnisse, sowie auch zur Forschungsmethodik gestellt. Besonders gefreut hat mich, dass ich diesen Anlass mit vielen Freunden und Bekannten teilen und beim anschliessenden Apéro feiern durfte. Mein Wunsch, dass dieser Abend mir und allen Beteiligten in schöner Erinnerung bleiben möge, hat sich erfüllt 🙂

Disputation der Doktorarbeit

Disputation der Doktorarbeit

Bekanntgabe des Ergebnisses

Bekanntgabe des Ergebnisses

Beim Apéro

Feiern beim Apéro

Diplomfeier

Diplomfeier in der Paulus Kirche in Bern

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Medienecho

Anmerkung: Das Bild zum Kurzbericht wurde von der Agentur ausgewählt und ist hinsichtlich der gehockten Standposition auf den Fussballen nicht wirklich repräsentativ für die in meinem Taiji-Kurs unterrichtete Bewegungsformen 😉

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Form und Inhalt

Die letzten Wochen – ja Monate war ich intensiv mit dem Schreiben meiner Dissertationsarbeit über Taiji und Stressprävention beschäftigt. Dabei sah ich mich ständig mit der Herausforderung konfrontiert, die Inhaltsvielfalt von Taiji in eine wissenschaftlich prägnante Form auf’s Blatt zu bringen. Und ich merke, dass mir zur Veranschaulichung und Vermittlung der verschiedenen Facetten von Taiji der praktische Unterricht doch näher liegt als das wissenschaftliche schreiben. Naja, noch bin ich am Schreiben der Arbeit drann, nähere mich aber ganz Taiji-mässig „langsam aber sicher“ der Endversion. Diese werde ich dann zur gegebenen Zeit gerne auf dieser Blogseite hochladen und der interessierten Leserschaft zugänglich machen.

Äusserlich betrachtet ist Taiji vielen bekannt als eine fliessende, meist langsam ausgeführte Bewegungsform aus China. Dass es beim Taiji aber um weit mehr als um eine reine „Formsache“ geht, wird – so finde ich – durch diesen Animationsfilm wunderbar veranschaulicht. Viel Spass beim schauen 🙂

The misguided Monk – A Lesson of Principles

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Ein bewegter Jahresbeginn

Dieses Jahr hat sehr bewegt mit vielen Ereignissen und Anregungen begonnen:

Erfreulicherweise sind die ersten Ergebnisse aus der Taiji-Studie zur Publikation angenommen worden! (Taiji-Cortisol-ManuscriptTaiji-Achtsamkeit-Manuscript). Einige davon durfte ich anlässlich der Emeritierungsfeier von Frau Dr. med. Brigitte Ausfeld-Hafter im Rahmen eines Vortrags zum Thema „Der Beitrag von Taiji zur Stressprävention“ halten. Dank dem freiwilligen Mitwirken von Kursteilnehmenden konnten wir gemeinsam dem Publikum eine kleine Taiji live Demo zeigen – für mich war das der schönste Teil des Vortrags 🙂

Eigentlich habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, weniger Kongresse zu besuchen und mich stattdessen mehr auf den Abschluss meiner Dissertationsarbeit und auf die praktischen Seiten des Taiji’s zu fokusieren. Doch irgendwie scheint mir mein neues Jahr etwas später begonnen zu haben. Und so hatte ich die Freude gemeinsam mit Beat Hürzeler einen Vortrag über gesundheitsförderliches Resonanzerleben am Kongress „Landscape and Health“ in Birmensdorf zu halten. Das war ein überraschend schönes und interaktives Erlebnis mit wenig Powerpoint, dafür aber viel Dialog mit spannenden Gedanken, einprägsamen Bildern und stimmiger Resonanz mit dem Publikum. Wer neugierig ist, mehr darüber zu erfahren, der/ die findet in unserem Vortragsmanuskript vier spannende Kernthesen zum Resonanzerleben mit eingängigen Erläuterungen. Für Interessierte habe ich hier auch noch einen Link zum Abstract-book mit sämtlichen Beiträgen zur Veranstaltung.

Und nun, zu guter Letzt möchte ich alle auf einen bemerkenswert gelungenen Vortrag von Prof. Gerald Hüther rund um das Thema „Gesundheit“ machen – 50 einladende, ermutigende und inspirierende Minuten, die es zu schauen definitiv wert sind. Ich wünsche euch viel Freude dabei ! 🙂

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